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AutorenbildHeidi Kurcsis

Neues Jahr, neues Glück

Aktualisiert: 17. Jan. 2021

Für jeden von uns war das letzte Jahr eine sehr große Herausfoderung. Für uns HSP vielleicht noch mehr, waren wir doch aufgrund unserer Wahrnehmung dieser verunsicherten Grundstimmung der Kollektivseele ausgesetzt. Abgrenzung scheint wichtiger denn je, vor allem im Dickicht dieser Meinungsvielfalt, die mitunter sehr lautstark stattfindet.


Wir mussten unsere Gewohnheiten zum Teil völlig über Bord werfen, unser Konsumverhalten und unsere Prioritäten neu überdenken, wir haben unsere Kästen ausgemistet und unser Leben reflektiert. Hatten mehr Zeit für uns selbst, für Partnerschaften und Familie – das war für manche überraschend schwierig, dieses Maß an Nähe. Kunst und Kultur an öffentlichen Plätzen fand so gut wie nicht statt, da wurde es ganz schön still. Dafür haben wir neue Lieblingsserien. Haben Bücher neu entdeckt und vielleicht sogar die Natur.


Was ziehen wir für Lehren aus der Pandemie? War es anfangs noch die Schockstarre, die die Menschen im ersten Lockdown ganz ruhig verharren ließ, weniger aufgrund der Angst vor dem Virus, als einer so nie dagewesenen Situation, so konnte man mit fortschreitendem Jahr erkennen, dass dies wie jede herausfordernde und neue Situation die Menschen - und HSP möglicherweise besonders - überfordert. Ist man nicht dafür, ist man dagegen, das gilt für vieles, ob das die Maßnahmen der Regierung, die anstehende Impfung, Massentests etc. sind. Es scheint nichts dazwischen zu geben. Die Grauzonen sterben aus, aber dadurch leben die Menschen die Polarität in einer ungesunden Art und Weise, indem sie spalten und trennen. Die Zwischentöne verklingen ungehört. Dabei wäre es so wichtig, genau auf diese zu hören. In all dem Trubel die sanfte Stimme des eigenen Herzens wahrzunehmen, die der beste Wegweiser ist. Abgrenzung gegen das Getöse der Medien und soziale Netzwerke ist wichtiger denn je für Hochsensible.


Ruhig bleiben im Auge des Orkans und zur richtigen Zeit handeln, und ja, manchmal einfach keine Meinung haben. Oder nur für den Moment nicht. Vielleicht will man erst noch beobachten und abwarten, ehe man handelt. Sokrates' Ausspruch „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist aktueller und wichtiger denn je. Er stellt sich dadurch nicht als unwissend hin, vielmehr ist damit gemeint, dass man stets hinterfragen sollte, ob man zu einem Thema wirklich ausreichend informiert ist.


Ich wünsche uns, dass wir der Welt und dem Schicksal weiterhin vertrauen dürfen und können, dass es in Ordnung ist, seinen eigenen Standpunkt oder auch einmal vorübergehend keinen zu haben, dass Meinungen sich ändern können, dass wir wieder lernen, einander ruhig zuzuhören, die Empörung abstellen und erkennen, dass die Wahrheit in der Mitte der bunten Vielfalt liegen wird. Dass wir gemeinsam stark sind, wenn wir einander in Respekt und Liebe begegnen, aufeinander aufpassen, aber uns nicht von Angst dirigieren lassen.


In diesem Jahr wird es ganz viel um Vertrauen gehen. Vertrauen ins Leben, in die Welt, ja auch in die Gesellschaft. Wir haben nur die eine, andere gibt es nicht. Lasst uns uns aufeinander verlassen können!

Ich wünsche Euch, liebe HSP, und dem Rest der Menschheit ein beglückendes, gesundes und spannendes neues Jahr, in dem wir es schaffen, all die neuen Erkenntnisse, die wir aus 2020 zogen, zum Wohle der Menschen und unseres Planeten einzusetzen!

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