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AutorenbildJulia Hesse

Overthinking: Die 6 häufigsten Grübelfallen für Hochsensible + Tipps

Aktualisiert: 18. Nov.

Grübeln ist wie schaukeln, man ist zwar die ganze Zeit beschäftigt, aber man kommt null vorwärts.


Und dennoch schnappt sie immer wieder zu: die Grübelfalle. Es beginnt mit scheinbar harmlosem Nachdenken und ehe man sich versieht, befindet man sich in einem Gedankenkarussell, das nur schwer wieder zu stoppen ist. Dieses Szenario kommt dir bekannt vor? Dann ist dieser Artikel auf jeden Fall etwas für dich!


In diesem Beitrag verrate ich dir die 6 häufigsten Grübelfallen für Hochsensible und gebe dir jeweils meine besten Tipps zum schnellen Ausstieg aus dem Gedankenkarussell.


Sechs häufige Grübelfallen für Hochsensible (inkl. Quick-Tipps)


#1 Über Vergangenes grübeln


Dass wir uns an vergangene Ereignisse erinnern können, ist an sich positiv. Allerdings verleitet diese Fähigkeit vor allem hochsensible Menschen (HSP) dazu, sich in Gedanken wie „Was wäre wohl passiert, wenn ...“, „Warum habe ich bloß ...“, „Vielleicht hätte ich besser ...“ zu verlieren – und das ist nicht nur kontraproduktiv, sondern kann sogar gesundheitsschädigend sein (Stichwort: schlaflose Nächte). Denn Fakt ist: Die Vergangenheit lässt sich nun mal nicht ändern – egal, wie viel wir darüber nachdenken!


Mein Quick-Tipp lautet daher: Vergangene Situationen reflektieren, um daraus zu lernen: Ja. Im Vergangenheitsgedankenkarussell Platz nehmen: NEIN! Denn das bringt dich nicht weiter!


Hilfreiche Reflexionsfragen für dich: Bringen mich diese Gedanken meinem Ziel näher? Sind diese Gedanken gerade förderlich oder hilfreich für mich? Wenn ja, weiterdenken. Wenn nein, STOPP sagen, ablenken oder professionelle Hilfe suchen.


#2 Über die Zukunft sorgen


Ich gebe zu, diese Grübelfalle ist besonders tricky, da es bis zu einem gewissen Grad wichtig oder sogar notwendig ist, vorausschauend zu denken oder zu planen. Überschreiten wir jedoch das Maß, das uns gut tut, schnappt die Grübelfalle zu und wir fühlen uns dann meist so überfordert, dass wir erstarren und gar keine Entscheidungen mehr treffen bzw. nicht ins Handeln kommen können.


Alle möglichen Horrorszenarien in Gedanken durchzuspielen unterliegt zudem dem Trugschluss, im Fall der Fälle besser vorbereitet oder gewappnet zu sein. Führt man sich allerdings vor Augen, dass die meisten Horrorszenarien - zum Glück - nie eintreten, wird einem bewusst, wie wenig sinnvoll es ist, sich auf Dinge vorzubereiten, die höchstwahrscheinlich nie eintreten werden. Das bedeutet, dass all die Gedanken, die du in die Vorbereitung auf etwaig eintretende Ereignisse in der Zukunft investierst, verschwendete Lebenszeit und -energie ist, die du stattdessen für viele schönere Dinge verwenden könntest.


Mein Quick-Tipp: Ich suche keine Lösungen für Probleme, die noch nicht da sind, da ich darauf vertraue, dass ich immer Lösungen finden werde, wenn ein Problem da ist.


#3 Sich in die Köpfe der anderen denken


Dieser Grübeltyp ist ebenfalls sehr weit verbreitet unter HSP. Klassische Anzeichen dafür sind: „Was denken wohl die anderen über mich?“, „Habe ich mit meiner Aussage vielleicht jemanden verletzt?“, "Warum meldet sich XY nicht auf meine Nachricht?“ u.Ä.


All diese Fragen haben gemeinsam, dass wir sie zwar noch so oft in unserem Kopf durchspielen können, wir dort jedoch niemals eine Antwort finden werden.


Mein Quick-Tipp lautet daher: Nachfragen oder ad acta legen!

Vieles lässt sich blitzschnell mit einer einfachen direkten Frage klären. Anstatt also viel Energie zu verschwenden, um lange darüber nachzudenken, wie jemand was gemeint haben könnte oder Ähnliches und am Ende doch keine finale Antwort zu haben, lieber einfach mal nachfragen und sofort Klarheit haben.


#4 FOBO


FOBO steht für Fear Of Better Options und bezeichnet die Angst, nicht die optimale Entscheidung zu treffen. Auch diese Angst ist ein typischer Auslöser von Grübelattacken bei Hochsensiblen. Dabei werden möglichst alle zur Verfügung stehenden Optionen in Gedanken durchgespielt, inklusive aller Wenns und Abers, mit dem Ziel, die richtige Wahl zu treffen (hallo Perfektionismus!) - ein sehr typisches Szenario, das wohl viele HSP kennen.


Die Wahrheit: Egal, wie sehr wir uns auch bemühen: Wir können niemals alles bedenken. Und: Es gibt sie nicht, DIE richtige Entscheidung. Bei dem Versuch, immer alles zu bedenken und sich ja "richtig" zu entscheiden, verlieren HSP allerdings oft ausgerechnet das aus den Augen, was ihnen tatsächlich die beste Entscheidungsgrundlage bietet: ihre Intuition.


Mein Quick-Tipp lautet daher: Mache dir bewusst, dass nur wenige Entscheidungen im Leben unwiderruflich sind (Kinder kriegen zum Beispiel ;-)). Wir empfinden getroffene Entscheidungen nur manchmal im Nachhinein als "falsch", weil wir deren Entwicklung kennen. Wenn du genau hinschaust, kannst du jedoch sicher immer auch ein Learning oder eine Erkenntnis mitnehmen und jede Entscheidung hat dich bestimmt weitergebracht. Nicht getroffene Entscheidungen hingegen sind Energieräuber.


#5 Die Weltschmerz-Grübel-Falle


Warum ist die Welt so ungerecht? Ist das Klima noch zu retten? Wieso gibt es Kriege? u.Ä. Es gibt viele weltbewegende Fragen, über die HSP endlos nachdenken könnten – ohne damit jedoch auch nur die geringste Wirkung zu erzielen. Die Verlockung ist allerdings für hochsensible Menschen, die von Natur aus alles ergründen wollen, groß, daher tappen sie auch immer wieder in die Weltschmerz-Grübel-Falle.


Mein Quick-Tipp: Stell dir andere Fragen! Anstelle von "Warum/Wieso"-Fragen besser: Was kann ich zum Weltfrieden beitragen? oder Wie kann ich möglichst viele Menschen für das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit begeistern oder aufklären? Dadurch bist du viel schneller in der Umsetzung und weniger im Grübeln.


#6 Lost In Interpretation


Unser Gehirn hat ein starkes Bedürfnis nach Klarheit. Am liebsten möchten wir immer alles verstehen und einordnen. Dieses Bedürfnis führt bei vielen Hochsensiblen dazu, dass sie Dingen, Ereignissen, Handlungen oder Aussagen Bedeutungen zuschreiben, die gar nicht da sind oder nach Erklärungen suchen, wo es keine gibt.


Beispiel: Womit habe ich es verdient, dass es genau bei meiner Hochzeit regnet? oder Wieso habe ich keine bessere Kindheit gehabt?

Aus solchen Gedanken können sich leicht Gedankenspiralen entwickeln, die jedoch nichts bringen, außer negative Gedanken und Gefühle - und einen Drehwurm. ;-)


Quick-Tipp lautet daher: Bestimmt kennst du den Ausspruch Love it, leave it or change it! Und bei Dingen, die wir nicht ändern können (wie Kindheit, Eltern, Wetter etc.), ist oft ein Perspektivenwechsel hilfreich.


Na, welche Grübelfalle schnappt bei dir am häufigsten zu?


Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen! Ich bin gespannt!


Du möchtest gerne tiefer gehen? Dann lade ich dich ganz herzlich zu meinem Impulsvortrag am Mittwoch, 20. November 2024, ein.


Du möchtest das Thema lieber 1:1 angehen? Selbstverständlich ist auch das gerne möglich! Hier geht's zum kostenlosen Kennenlerngespräch: https://authentisch-ich.at/kontakt/


Ich freue mich, wenn ich dich ein Stück auf deinem Weg begleiten darf!


Von Herzen alles Liebe

Julia (Hesse)



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